Nachrichten Saison 2010/11



Foto: Heiko Matz
Foto: Heiko Matz

Ein Handballfeuerwerk zeigten der ThSV Eisenach und GWD Minden in Bad Salzungen

 

Dass der ThSV Eisenach dieses Testspiel anlässlich der Feierlichkeiten "60 Jahre SV Einheit Bad Salzungen" gegen den Bundesligaabsteiger nach klarer Führung noch 38:39 verlor, tat der guten Stimmung in der Werner-Seelenbinder-Halle keinen Abbruch. Das Handballfest ging auch danach in und um die Halle weiter und die Einheit-Verantwortlichen waren zufrieden.

Für den Nachwuchs des SV Einheit lagen die Höhepunkte auch vor und nach der Partie. Stolz liefen die kleinen Ballwerfer vor der Begegnung mit den Profis auf das Parkett. Ein Höhepunkt, den viele sicher nicht so schnell vergessen werden. Nicht viel anstrengender war die "Verlängerung" für die vielen kleinen Handballfans. Sie liefen mit Zettel und Stift von Spieler zu Spieler und ließen sich Autogramme geben. Wer keinen Zettel hatte, bei dem landete der Schriftzug der Aktiven eben auf dem T-Shirt.

Die 370 Zuschauer sahen im Spiel selbst über weite Strecken eine groß aufspielende ThSV-Mannschaft. Nach anfänglich ausgeglichenem Spiel zogen die Thüringer davon und hatten sich bis zur 12. Minute eine 11:6-Führung herausgeworfen. Dabei gab es sowohl gewaltige Rückraumkracher wie auch schöne Anspiele an den Kreis zu sehen. Die ThSV-Neuzugänge Langhans, Kaluzinski und Hruby zeigten, dass sie mit ihren Nebenleuten schon gut harmonieren. Auch nach einer Auszeit des Mindener Trainers änderte sich nicht viel. Nachdem Kaluzinski zum 15:8 getroffen hatte und von der Tribüne der Ruf "Ihr habt wohl keine Lust" in Richtung Mindener gegangen war, wachten die Gäste etwas auf. Sie konnten den Rückstand etwas verringern, bis zur Pause zog der ThSV aber wieder auf 23:15 davon. Bei den Gästen überzeugte bis dahin nur der 100-fache schwedische Nationalspieler Dalibor Doder.

Obwohl dieser nach dem Seitenwechsel weiter aufdrehte, änderte sich am Spielgeschehen zunächst nicht viel. Die Thüringer hatten nach knapp 40 Minuten die Zehn-Tore-Führung geschafft (29:19). Weiter fiel Treffer auf Treffer, wobei beide Torhüter mit teilweise tollen Paraden noch viele Einschläge verhinderten. Abwehrarbeit wurde an diesem Abend nicht ganz so groß geschrieben. Den 60. Treffer, passend zum Jubiläum des SV Einheit, erzielte Rene Bach Madsen für die Mindener zum zwischenzeitlichen 33:27. Da war die Aufholjagd der Gäste schon in vollem Gange. Während die Eisenacher, bei denen die Kräfte aufgrund eines Testspiels vom Vortag merklich nachließen, immer seltener zu Torerfolgen kamen, zauberten Doder und der immer besser werdende Aljoscha Schmidt die Bälle ein ums andere Mal ins ThSV-Netz. Vom 37:33 holten die Mindener bis zum Ausgleich auf, den Doder mit einem sehenswerten Drehwurf erzielte. Nach dem 37:38 konnte der ThSV noch mal ausgleichen, aber alles Anfeuern der Zuschauer half nichts: Schmidt traf zum 38:39 und Sklenak vergab die letzte Chance für die Thüringer im finalen Gegenzug.

 

ThSV Eisenach: Musil, Gorobtschuk (ab 31.); Langhans (4), Lilienfelds (4), Luther (5), Kaluzinski (8), Koke (5/3), Sklenak (3), Wöhler (1), Schiffner (2), Heinemann (2/2), Hruby (3), Lindner, Bitterlich (1)

 

Minden: Persson, Madert (ab 45.); Skusa, Fuchs, Gylfason (6), Hunady (1), Südmeier (2), Madsen (8), Schmidt (9/4), Doder (11), Patics (2)

 

Schiedsrichter: Bärtel/Janisch (Bad Arolsen/Weißenborn)

Strafwürfe: ThSV: 7/6 - Minden: 8/6

Zeitstrafen: ThSV: 2 - Minden: 5

Zuschauer: 370

 


Ein Handballhighlight in Bad Salzungen – ThSV Eisenach empfängt GWD Minden

 

Zum Beginn des 60. Jahres SV Einheit Bad Salzungen e.V. präsentiert der Verein am 31. Juli 2010 um 19:00 Uhr einen Handballhöhepunkt in der Kur- und Kreisstadt Bad Salzungen. In der Werner Seelenbinder Halle trifft der ThSV Eisenach auf den Bundesligaabsteiger von GWD Minden.

Mit dieser Begegnung starten beide Teams in die heiße Phase der Saisonvorbereitung. Für den ThSV ist es der letzte Test vor dem Sparkassencup, während die Mindener danach ein Trainingslager absolvieren. Die beiden Zweitligisten starten mit völlig unterschiedlichen Zielen in die neue Saison. Der ThSV Eisenach hat als eindeutiges Saisonziel die Qualifikation für die neue eingleisige zweite Bundesliga ausgegeben, nachdem der Vorstand mit der Platzierung in der abgelaufenen Saison nicht zufrieden war. Außerdem haben die Eisenacher die Abgänge von Pavel Prokopec, Martin Hoffmann und Andreas Nositschka zu verkraften. Um das gesteckte Ziel zu verwirklichen haben sich die Wartburgstädter mit drei Neuzugängen verstärkt. Mit Pavel Hruby (tschechischer Nationalspieler), Eryk Kaluzinski (polnischer Nationalspieler - markierte letzte Saison bei 28 Einsätzen 157 Tore für den HSV Hannover) und Gabor Langhans von den Füchsen Berlin stehen 3 Neue im Aufgebot vom isländischen Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. Mit diesen Spielern sollte der ThSV die notwendige Qualität haben um sich für die neue zweite Bundesliga zu qualifizieren.

Die Gäste von GWD Minden sind vielen Handballinteressierten noch unter dem Namen Grün-Weiß Dankersen bekannt. Die Mannschaft gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Handball-Bundesliga und feierte in den siebziger Jahren ihre größten Erfolge mit zwei Meisterschaften und drei Pokalsiege in der Halle. Darüber hinaus stehen noch drei Meistertitel, vier Pokalsiege und drei Europapokalsiege auf dem Feld zu Buche. Im vergangenen Spieljahr konnte die Mannschaft von Trainer Ulf Schefvert aufgrund zahlreicher Verletzungen den Gang in Liga zwei nicht verhindern. So verließen mehrere Spieler den Verein, darunter auch der Ex-Eisenacher Stephan Just. Der Manager der GWD Minden, Horst Bredemeier (ehem. Deutscher Nationaltrainer), setzte sich für gezielte Verstärkungen ein, um das herausgegebene Ziel „sofortiger Wiederaufstieg“ realisieren zu können. Für den schwedischen Trainer Ulf Schefvert mit seinem Co Trainer Frank von Behren war Carl Johan Andersson (Schweden) die erste Neuverpflichtung. Íhm folgten sein Landsmann Anders Persson als neuer Torwart sowie der deutsche Junioren-Nationalspieler Christoph Steinert vom SC Magdeburg II. Namhaftester Neuzugang ist jedoch Dalibor Doder, 100-facher schwedischer Nationalspieler. "Wenn wir den erhofften Mittelmann bekommen, dann steht die Weser in Flammen" hatte Bredemeier zuvor den Transfercoup angekündigt. Desweiteren setzen die Gäste auf ihre mehrfach ausgezeichnete Nachwuchsabteilung, welche aktuell drei Nationalspieler zur U20-Europameisterschaft sendet und in den letzten Jahren mehrere Meistertitel erringen konnte.

Damit stehen sich zwei Mannschaften mit einigen Nationalspielern und jeweils mit „Nordmännern“ als Trainer (Adalsteinn Eyjolfsson und Ulf Schefvert) gegenüber. Für beide Mannschaften ist es gleichzeitig eine Standortbestimmung wie weit die Teams in ihrer Saisonvorbereitung schon sind. Es wird in jedem Fall ein spannender Vergleich mit hochklassigem Handball, der in dieser Qualität leider viel zu selten in Bad Salzungen zu sehen ist. Auch für weniger Handballkundige eine gute Gelegenheit einmal Spitzenhandball live zu erleben. Auch die Autogramme vom ehemaligen Bundestrainer Horst Bredemeier und Ex-Nationalspieler Frank von Behren sind in Bad Salzungen nicht allzu oft zu bekommen.